Antisemitismus basiert für Jüdinnen*Juden auf Erfahrungen von Anfeindung, Ausgrenzung und Gewalt im Alltag. Schüler*innen beschäftigen sich mit Antisemitismus, indem sie Alltagsszenen kennenlernen, die das Vermeiden oder Abwägen bestimmter Handlungen und die Diskussion darüber sichtbar machen – etwas das für Nichtjuden für gewöhnlich unsichtbar bleibt. Sie lernen jüdische Symbole und Gegenstände kennen und werden eingeladen, diese jüdischen Erfahrungen mit ihrer Lebenswelt zu vergleichen.
Antisemitismus aus jüdischen Perspektiven kennenlernen.
Die Lebenswelt einer anderen Person verstehen und sich mit Antisemitismus auf einer persönlichen Ebene beschäftigen.
Erfahrungen mit Antisemitismus, eigener Diskriminierung oder mit Situationen, in denen diskriminiert wird, reflektieren und den eigenen Handlungsspielraum überdenken.
Audios fiktionalisierter Alltagsszenen hören, einordnen und diskutieren.
Obwohl am Bildschirm gearbeitet wird, findet ein wichtiger Teil des Lernens gemeinsam in der Klasse statt. Sie als Lehrkraft moderieren Diskussionen, das Teilen von Ergebnissen und das gemeinsame Schauen und Hören von Medien. Die Ergebnisse von Abstimmungen werden anonym angezeigt – bei Texteingaben sind die Namen sichtbar. In den „Tipps für die Anwendung“ finden Sie pädagogische Hinweise. Das Icon zeigt Ihnen, was die Schüler*innen machen.
Schüler*innen diskutieren und teilen Persönliches. Das kann emotionale Reaktionen hervorrufen.
Kennst du Jüdinnen*Juden persönlich? Stimm ab!
Warum Antisemitismus gefährlicher Gossip ist?
Schau jetzt das Video und finde es heraus.
An was denkst du, wenn du die Kette um den Hals der Frau siehst?
Denk kurz darüber nach und schau dir die zwei Fotos an, um mehr über die Kette zu erfahren.
Eine Kette mit Davidstern spielt eine wichtige Rolle in der nächsten Szene. Ein junger Mann steht vor dem Spiegel und wirft einen letzten Blick auf sich, bevor er Freunde in einer neuen Bar trifft. Es ist Samstagabend. Er hat sich die ganze Woche darauf gefreut, aber jetzt hat er das Gefühl, sich wegen einer Sache nicht entscheiden zu können.
Hör, was der junge Mann denkt, und versuch nachzuvollziehen, warum er an seiner Entscheidung zweifelt.
Am Abend vor dem Spiegel3
Würdest du in der Situation des jungen Mannes die Halskette mit dem Davidstern tragen oder nicht? Stimm ab!
Wie veränderst du manchmal dein Verhalten oder Aussehen, um zu beeinflussen, wie du von anderen wahrgenommen wirst?
Finde dich mit einer Person zusammen und tausch dich dazu aus.
Das ist Doron Bruck. Er ist Fußballspieler und Kapitän von Makkabi Berlin. Als erster jüdischer Verein nahm Makkabi 2023 am DFB-Pokal teil und spielte gegen den Erstligisten VfL Wolfsburg. Auch wenn das Spiel verloren ging, war die Teilnahme ein riesiger Erfolg für den Verein aus der fünften Liga!
Doron Bruck ist Kapitän der Fußballmannschaft von Makkabi Berlin4
Nach dem Spiel sagte Bruck:
„Gerade mit der Geschichte, die wir haben, bedeutet es uns sehr viel, dass wir für Furore sorgen.“
Makkabi Berlin ist ein jüdischer Verein. Es können aber alle Mitglied werden, egal ob jüdisch oder nicht. In Deutschland gibt es über 30 Makkabi-Vereine, zum Beispiel in Frankfurt am Main und München. Bei ihnen kannst du nicht nur Fußball spielen, sondern auch viele andere Sportarten treiben.
Mach das Quiz, um mehr über die Geschichte der Vereine herauszufinden. Es können teilweise mehrere Antworten richtig sein.
Ein Fußballtrikot wie das von Doron Bruck spielt in der folgenden Szene eine wichtige Rolle. In den Teams von Makkabi spielen jüdische und nicht-jüdische Sportler*innen zusammen. Bei ihren Spielen kommt es oft zu Beleidigungen und manchmal sogar zu körperlichen Angriffen.
Hör dir an, was in der Kabine gesagt wird und versuch nachzuvollziehen, wieso die Personen so reagieren.
Am Spieltag in der Kabine5
Stell dir vor, du bist Teil des Teams. Wie würdest du in der Situation reagieren? Diskutier in der Gruppe.
„Du sollst sie auf die Türpfosten deines Hauses und in deine Stadttore schreiben.“ (Deuteronomium, Kapitel 6, Vers 9)
Das ist ein Zitat aus der Tora. Was soll auf die Türpfosten des Hauses geschrieben werden?
Schau dir die zwei Bilder an, um zu erfahren, was es mit dem Zitat auf sich hat.
Eine Mesusa ist meist nicht größer, als eine Hand lang ist. Sie befindet sich am Türrahmen vieler Häuser und Wohnungen von Jüdinnen*Juden, es sei denn...
Hör dir an, worüber die zwei Menschen sprechen, und versuch nachzuvollziehen, wie sie ihre Entscheidung abwägen.
Eine Begegnung im Treppenhaus8
Es gab eine Zeit, in der sich Anna keine großen Sorgen darüber machte, dass ihre Mesusa für ihre Nachbarn sichtbar ist. Was könnte sich verändert haben oder was beunruhigt Anna und David? Welche potenziellen Risiken könnten sie im Kopf haben?
Schreib deine Gedanken in Stichworten ins Textfeld und erfahre mehr über Annas Entscheidung.
Das sind Kippot. Das ist die Mehrzahl von Kippa. Das hebräische Wort Kippa bedeutet Kappe.
Teste dein Wissen über diese jüdische Kopfbedeckung.
Vier Kippot9
Die folgende Szene spielt in einem Konzerthaus, wo ein Ehepaar einige Minuten vor Beginn der Vorstellung erwartungsvoll zusammensitzt.
Hör dir an, was die Frau erzählt und versuch nachzuvollziehen, warum ihr Mann mit „Nein“ antwortet.
Eine Frau erzählt über ein Erlebnis im Konzerthaus10
Was könnten die Gründe sein, warum der Mann hier mit Nein antwortet?
Denk kurz darüber nach und hör dann die Antwort des Mannes.
Eine Frau erzählt, was ihr Mann beim Konzert gesagt hat11
Warum denkt der Mann, dass sein Handeln so bewertet werden würde?
Schreib deine Gedanken ins Textfeld und erfahre mehr über die Hintergründe.
Warst du überrascht über eine der Szenen, die du kennengelernt hast? Und hast du selbst schon einmal eine Situation erlebt, in der du deine Handlung oder Entscheidung in Frage gestellt hast?
Wähl eine Frage aus.
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